Mittwoch, 10. April 2024, ist der 6. internationale Tag der Provenienzforschung.
Der Aktionstag wurde 2019 vom Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. initiiert und findet seither einmal jährlich – jeweils am zweiten Mittwoch im April – statt.
Zahlreiche Kultureinrichtungen, Museen, Bibliotheken, Archive und Hochschulen stellen an diesem Tag der Öffentlichkeit ihre Forschungsergebnisse und Arbeitsstände zur Herkunft unterschiedlichster Objekte vor. Institutionen im In- und Ausland beteiligen sich mit Veranstaltungen und geben einen Einblick. Auf der Website des Arbeitskreises Provenienzforschung finden Sie ein Verzeichnis aller Veranstaltungen.
In den sozialen Netzwerken werden spannende Aktionen unter dem Hashtag #TagderProvenienzforschung beworben.
Auch in Sachsen vermitteln Ihnen Provenienzforscherinnen und -forscher die vielfältigen Fragestellungen und Methoden ihres Bereiches:
- So zum Beispiel informieren die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ausführlich über ihre Forschung zur Herkunft von Sammlungsobjekten auf ihrer Website unter www.skd.museum/forschung/provenienzforschung.
- Im Kupferstich-Kabinett der SKD berichtet am 10. April 2024 um 15.00 Uhr die Provenienzforscherin Katja Lindenau im Gespräch „Zurück in der Sammlung – vermisste Grafiken kehren nach Dresden zurück“ über die lange Reise mehrerer grafischer Blätter, die seit Kriegsende 1945 als vermisst galten.
- Am 11. April 2024 um 16.00 Uhr erzählt Carina Merseburger, Provenienzforscherin und Kuratorin der Ausstellung „Willkommen zu Hause“, die Geschichte dreier Kriegsverluste, die 2023 nach fast 80 Jahren in die Gemäldegalerie Alte Meister der SKD zurückgekehrt sind.
- Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) lädt am 10. April 2024 schon während der Mittagspause zum SLUB coffee talk: Bücherraub?! sowie um 17.30 Uhr zu einer Führung durch die Ausstellung „Schicksalhafte Seiten. Bücher verfolgter Jurist:innen in der SLUB Dresden“ ein.
- In kolonialen Kontexten umfasst Provenienzforschung auch Recherchen zu menschlichen Gebeinen in anthropologischen Sammlungen. Die Ethnographischen Sammlungen Sachsen im GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig arbeiten dabei eng mit Herkunftsgemeinschaften zusammen und entwickelten zur Vorbereitung von Rückführungen ein Konzept zur Rehumanisierung. Am 10. April 2024 um 19.00 Uhr stellt Kustodin Birgit Scheps-Bretschneider unter dem Titel „Die Heimkehr der Ahnen“ Projekte mit Hawai`i, Neuseeland und Australien vor.
- Bereits ab 15 Uhr können Sie einem Vortrag der Forschungsstelle DIGITAL ORGANOLOGY am Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig zur Erwerbungsgeschichte des Museums folgen, und zwar entweder in Präsenz vor Ort oder online per Livestream.
- Ebenfalls in Leipzig bietet das Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow um 16 Uhr eine Sonderführung durch die Ausstellung „Der bestimmende Blick. Bilder jüdischen Lebens im Nachkriegspolen“ an.
- Im Ägyptischen Museum Georg Steindorff der Universität Leipzig findet um 16.30 Uhr eine Führung statt zum Thema „Georg Steindorff in der Oase Siwa – (fast) nichts mehr da und dennoch wichtig?“
- Das Museum der bildenden Künste in Leipzig lädt um 17 Uhr ein zur Offenen Sprechstunde zum Tag der Provenienzforschung.
- Ebenfalls um 17 Uhr findet in Leizig die Veranstaltung „Was erzählen uns unsere Kunstwerke? Herkunftsgeschichten am Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig“ statt.
- Das GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig, lädt um 18 Uhr ein zur Führung „Woher stammen die Objekte?“
- Das Museum Naturalienkabinett Waldenburg stellt laufende und abgeschlossene Projekte online unter www.museum-waldenburg.de/forschen-bewahren/provenienzforschung vor.
- Auch im Museum Burg Mylau in Reichenbach im Vogtland wird Provenienzforschung betrieben. Informationen zum aktuellen Forschungsprojekt finden Sie unter www.burgmylau.de/de/menu-projekte/ethnologische-sammlung.